Zunder.
In ›Zunder‹ notiert Meienberg verschiedenartigste Gewalttätigkeiten, harsche Wirklichkeiten und geplatzte Träume. Es ist die Rede vom angeblichen Sieg der Alliierten im sauber präsentierten Golfkrieg, von unserer Gewöhnung an das tägliche Gemetzel und vom Tod der Mutter. Außerdem enthält ›Zunder‹ einen Brief an Salman Rushdie und einen anderen an den Chefredakteur von ›Oslobodjenje‹ in Sarajewo.
Die Ideologien sind zertrümmert, Gewissheiten verdampfen, den Medien kann man nicht trauen. Nichts ersetzt den Augenschein. Der Reisende Meienberg war seit 1991 widersprüchlichsten Eindrücken ausgesetzt und versucht, die Spuren des Wahnsinns zu entziffern, notiert die verschiedenartigsten Gewalttätigkeiten, harsche Wirklichkeiten und geplatzte Träume.
Niklaus Meienberg: Zunder. Linke Politik. Einzelne Aufsätze im Buch über verschiedenste Themen. Manisch-depressiv, Selbstmord 1993. Wurde zum enfant terrible. Provozierend und prokant.
Niklaus Meienberg (1940–1993): Zunder. Überfälle, Übergriffe, Überbleibsel. 1993
Niklaus Meienberger war von den 1960er- bis zu den 90er-Jahren ein bekannter Schweizer Journalist. Er schrieb als Pariser Korrespondent für die Weltwoche. Zurück in der Schweiz arbeitete er für das Schweizer Fernsehen und Radio, für den Tages-Anzeiger und dessen Magazin. Er war auch Schriftsteller und schrieb für die WOZ.
Der Diogenes Verlag gibt heute noch zwei Aufsatzbände heraus: Zunder und Heimsuchungen. Meienberg war ein kritischer, investigativer Journalist. Er litt unter einer manisch-depressiven Störung, die sein Leben zunehmend stärker belastete. 1993 nahm er sich 53-jährig das Leben.
Das Buch vereinigt verschiedene Artikel, die in der Weltwoche, dem Tages-Anzeiger, der Sonntags-Zeitung und der WOZ erschienen sind. Es sind z.T. persönliche, z.T. politische Beiträge (Stichwort Fiche, Sarajevo), die Zeitzeugnisse darstellen.