Bernhard Schlink, der Vorleser. Jurist, Recht und Gerechtigkeit als Thema, historischer Roman. Protagonist liest seiner Geliebten vor. Viel später erfährt er über ihre Nazi-Vergangenheit. Gerichtsverfahren: Soll er sagen, dass sie Analphabetin ist? Frage in der Zwickmühle.

Bernhard Schlink (1944): Der Vorleser. 1995

Der Ich-Erzähler Michael Berg erzählt von seiner ersten Liebe zu einer älteren Frau, der 36-jährigen Hanna Schmitz. Er liest ihr viele Bücher vor. Später, nachdem sich ihre Lebenswege getrennt haben und Michael Jura studiert, erfährt er, dass Hanna als ehemalige KZ-Wärterin aus Auschwitz angeklagt wird. Er weiss, dass sie als Haupttäterin, die einen falschen Bericht geschrieben haben soll, nicht in Frage kommt, da sie Analphabetin ist. Aber er greift nicht in den Prozess ein. Sein Leben geht weiter, doch irgendwann beginnt er mit Hanna im Gefängnis Kontakt aufzunehmen und ihr Kassetten zukommen zu lassen. Hanna lernt lesen und schreiben, vor ihrer Entlassung nimmt sie sich im Gefängnis das Leben.

Schlinks Bücher befassen sich mit dem Thema Schuld, Recht und Gerechtigkeit und widmen sich hauptsächlich Deutschlands Vergangenheit.

Der Vorleser machte Bernhard Schlink bekannt, sein Buch wurde auch in Amerika ein Erfolg. Viele Menschen werden vor allem den Film mit Kate Winslet kennen.