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Books

Cover
Widmer, Urs
Diogenes
2013
Titel

Urs Widmer (1938–2014): Der blaue Siphon 1992

Abstract

Der Erzähler steigt in den Zug Richtung Basel, seine Heimatstadt - und findet sich in vergangenen Zeiten, in seiner Jugend wieder. Alles ist bei seinen Eltern beim alten - selbst die Siphonflasche steht noch funkelnd bei den Alkoholika des Vaters. Nur den eigenartigen Mann, der da gekommen ist, kennen die Eltern nicht, und was sie vermissen, ist ihr kleiner Sohn. Eine Zeitreise durch mehrere Leinwände beginnt.

Themen
SF-Referenz

CM-200126

RFID

200126

RFID-Status

nicht zugewiesen

Buch-ID

200126

Erstellt

06.03.2021

Letzte Änderung

08.03.2021

Änderung durch

jconzett

Text allgemein

Urs Widmer arbeitet erst als Lektor im Walter Verlag und dann im Suhrkamp Verlag. Seine erste Erzählung erschien 1968 unter dem Namen Alois. Er war 1969 Mitbegründer des Verlags der Autoren, Schwerpunkt Theaterstücke.

«Der blaue Siphon» ist ein gutes Einstiegswerk, handelt es sich doch um eine kurze Erzählung, die aber Urs Widmers Stil gut präsentiert. Ein 53-jähriger Mann geht ins Kino und wird dadurch in seine Kindheit zurückversetzt. Er besucht seine Familie, in der er selbst als 3-Jähriger vermisst wird. In einer kurzen, witzigen Szene drückt er einer Frau einen neuen Geldschein in die Hand und sagt ihr, sie soll Geduld haben und ihn aufbewahren, er werde einmal Wert haben.

Die Zeitversetzung funktioniert in beide Richtungen, er reist nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in die Zukunft und trifft als Dreijähriger auf seine spätere Tochter. Zeitreisen sind ein beliebtes literarisches Sujet. Es ergeben sich komische Situationen. Und Widmer liebt das Surreale. Neben dem blauen Siphon gehören die autobiographisch geprägten Werke «Der Geliebte der Mutter» und «Das Buch des Vaters» zu seinen bekanntesten Werken.