Brodbeck: Die Herrschaft des Geldes: Geschichte und Systematik.
Als Ergebnis einer mehr als 20-jährigen Forschungsarbeit legt Karl-Heinz Brodbeck sein großes Resümee vor, das hier in einer dritten, überarbeiteten und aktualisierten Neuauflage erscheint. Das Buch liefert eine neue Theorie des Geldes, eingebettet in eine allgemeine Theorie der Gesellschaft. Im ersten systematischen Teil werden verschiedene Formen der Vergesellschaftung vorgestellt und das Geld als zentrale Form in der Neuzeit genauer entwickelt. Geld, so lautet die zentrale These des Buches, ist nur als Denkform zugleich soziale Wirklichkeit. Diese Denkform hat sich schrittweise anderen Formen der Vergesellschaftung als Vernunftform überlagert und ist so zu seiner fast „allmächtigen“ Herrschaft gelangt.
Der zweite Teil des Textes liefert eine umfassende und kritische Darstellung der Geschichte der Geldtheorien. Es zeigt sich, dass das historische Scheitern der Ökonomik als Wissenschaft in nahezu all ihren Schulen auf einem mangelhaften Geldbegriff beruht. Im dritten Teil wird dann aus der systematischen Geldtheorie des ersten Teils und den kritischen Resultaten beim Blick in die Geschichte eine allgemeine Theorie des Zinses formuliert und an traditionellen Zins- und Profittheorien reflektiert. Brodbecks große Studie wurde in den ersten beiden Auflagen vielfach international rezipiert.
„Die Herrschaft des Geldes” ist ein ebenso „kenntnisreiches wie an Details und Einsichten reichhaltiges Buch“, „das Klarste an Analyse und das Umfassendste an Analyse was es im deutschsprachigen Raum gibt“ (Gert Scobel 2009/2010). Es „gibt nicht nur einen hervorragenden historischen und theoretischen Überblick, sondern eröffnet Perspektiven für die Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft“ (Der Blaue Reiter 27, 2009). Der Autor ist einer „der wichtigsten Geld-Denker seiner Generation“ (Moneymuseum 2022). „Man stützt sich auf Denker wie Brodbeck, um zu verstehen, was vor sich geht.” (Prof. Tim Gorringe, Universität Exeter, 2013) „Ein bahnbrechendes Buch über die Geschichte und das System hinter der Dominanz des Geldes.“ „Karl-Heinz Brodbeck hat eine monumentale Arbeit geleistet, um die Wurzeln der westlichen Moderne bis zu den Ursprüngen der Geld-Eigentums-Ökonomie zurückzuverfolgen” (Prof. Ulrich Duchrow und Prof. Franz Hinkelammert 2012). Er liefert „eine brillante Analyse des Geldes als Gedankenform.“ (Richard Seaford 2020). „Brodbecks Ansatz und Schlussfolgerungen sind an Universitäten eher unerwünscht. Aber seine Kritik bleibt mächtig und wichtig. Dieses Buch hat auch eine breitere politische Dimension. Die Implikationen sind für die praktische Politik und die Wirtschaft gleichermaßen revolutionär.” (Peter Johnson, Open Democracy 2009)