Max Weber, Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus (1904)
Absoluter Klassiker in der Geistesgschichte des 20. Jh. Weber fragt sich, warum der industrielle Kapitalismus gerade im Okzident aufgetreten ist und nicht geographisch und/oder zu einem anderen historischen Zeitpunkt, z.B. in China. Seine These: Die Weltanschauung des Protestantismus habe in besonderer Weise die Entstehung des Kapitalismus begünstigt.
Ausgabe ist von 1936, Faksimile von 1905, mit Erklärbänden. Das Buch “Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus” von Max Weber wurde im Jahr 1904/1905 veröffentlicht. Max Weber selbst verstarb am 14. Juni 1920.
Die zentrale These von Max Webers Werk “Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus” ist, dass der Protestantismus, insbesondere der Calvinismus, eine bedeutende Rolle bei der Entstehung des modernen Kapitalismus gespielt hat. Weber argumentierte, dass bestimmte protestantische religiöse Überzeugungen, wie die Prädestination und die Tugend der Fleißarbeit, den Aufstieg des kapitalistischen Geistes begünstigten. Er betonte den Einfluss der individuellen ethischen Einstellungen auf wirtschaftliches Handeln und hob die Bedeutung von Wertvorstellungen und religiösen Überzeugungen für die Entstehung des Kapitalismus hervor.
Max Weber argumentierte nicht, dass der Protestantismus den Kapitalismus direkt hervorgebracht hat, sondern dass er bestimmte Bedingungen und Werthaltungen begünstigt hat, die für die Entwicklung des kapitalistischen Geistes förderlich waren. Der Protestantismus schuf eine ethische Grundlage, die individuellen Fleiß, Sparsamkeit und den Wunsch nach materiellem Erfolg förderte. Während Luther die Bedeutung der Arbeit betonte und den Gläubigen erlaubte, weltliche Berufe auszuüben, legte Calvin einen größeren Fokus auf die Tugend der Fleißarbeit und den materiellen Erfolg als Zeichen der Auserwählung durch Gott. Calvins Lehre der Prädestination, die besagte, dass Gott vorherbestimmt hat, wer gerettet wird, führte zu einer starken Arbeitsethik und einem Streben nach wirtschaftlichem Erfolg bei den Calvinisten.