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Books

Cover
Hölderlin, Friedrich
Manesse Verlag
1957
Titel

Hölderlin und Diotima, Dichtungen und Briefe der Liebe

Bilder
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SF-Referenz

MA-00175

RFID

602

RFID-Status

zugewiesen

Buch-ID

150

Erstellt

15.08.2019

Letzte Änderung

21.04.2021

Änderung durch

jconzett

Text allgemein

1806 musste HÖLDERLIN aufgrund seiner fortgeschrittenen Erkrankung trotz seiner eigenen heftigen Gegenwehr in das Tübinger Autenriethsche Klinikum eingewiesen werden. Alle Therapieversuche scheiterten jedoch.

1807 wurde er als unheilbar geisteskrank aus der Klinik entlassen. Er verbrachte den Rest seines Lebens in Pflege bei dem Tischlerehepaar ZIMMER im Tübinger Stadtturm am Neckar (heute „Hölderlinturm“). Er lebte noch 36 Jahre, jedoch ab 1808 in vollkommener geistiger Umnachtung. 1822 wurde eine weitere Auflage des „Hyperion“ herausgegeben; 1826 publizierten GUSTAV SCHWAB und LUDWIG UHLAND 69 Gedichte HÖLDERLINs sowie Teile seines unvollendet gebliebenen Trauerspiels „Der Tod des Empedokles“. HÖLDERLIN starb am 07.06.1843 in Tübingen.

Text Jürg

HÖLDERLINs literarisches Schaffen ist aufgrund seiner frühen, schweren nervlichen Erkrankung überschaubar. Er schrieb Lyrik, klassische Oden, Elegien, Hymnen. Er gehörte zu den Schriftstellern der sogenannten Weimarer Klassik.

Diese Literatur fiel in die Epoche der Empfindsamkeit und war insbesondere von den Leitideen der Harmonie und der Humanität geprägt. Sie richtete sich am Ideal der griechisch-römischen Antike aus (Harmonie von Mensch und Natur, Individuum und Gesellschaft) und brachte neben der Bekenntnislyrik (GOETHE) die Gedankenlyrik hervor, wie sie beispielsweise von SCHILLER und HÖLDERLIN überliefert ist. In den Hymnen seiner Jugendlyrik, die zumeist nicht im klassischen Versmaß gehalten waren, pries HÖLDERLIN die griechischen Humanitätsideale (Schönheit, Liebe, Freiheit, Freundschaft).

Bekannt ist HÖLDERLINs Gedicht „Hälfte des Lebens", das erstmals im „Taschenbuch für das Jahr 1805“ veröffentlicht wurde und in dem der Verfasser Themen wie Vergänglichkeit, Seelenangst, Trauer, Schwermut und Sehnsüchte in hymnischer Form anspricht.