Catalogus Gloriae Mundi. D. Bartholomaei Cassanaei, Burgundi, apud aquas sextias in senatu decuriae praesidis, acviriclarissimi (...)
Barthélemy de Chasseneuz, Catalogus Gloriae Mundi, 1579
Barthélemy de Chasseneuz, Catalogus Gloriae Mundi. Gedruckt bei dem Frankfurter Drucker und Verleger Sigmund Feyerabend im Jahre 1579
Barthélemy de Chasseneuz, Stich von Jacques Cundier Barthélemy de Chasseneuz (1480-1541), der Autor dieses Buches, war alles andere als ein kirchengläubiger Theologe. Er war ein hervorragender Jurist, der an den damals besten Universitäten studiert hatte. Nach einigen Jahren im Dienst des Herzogs von Mailand und des Papstes kehrte er 1506 nach Frankreich zurück.
Chasseneuz, dem die BBC 1993 einen Film widmete, gilt heute als einer der aufgeklärtesten Juristen seiner Zeit. Er verfasste eine Abhandlung zur Beendigung der damals weit verbreiteten Prozesse gegen Tiere. Und er verteidigte – obwohl selbst ein gläubiger Katholik – die Waldenser gegen die Anklage der Ketzerei. Sein Buch steht also über jedem Verdacht, lediglich eine Spiegelung kirchlicher Propaganda zu sein. Im Gegenteil: Chasseneuz fasst in ihm zusammen, was ein aufgeklärter Katholik damals für selbstverständlich hielt.
Chasseneuz schrieb mit seinem Catalogus Gloriae Mundi (= Katalog des weltlichen Ruhms) ein mehr als 1000 Seiten umfassendes Standardwerk der Diplomatie, das immer wieder neu aufgelegt wurde. Dafür sichtete er alle ihm zugänglichen theologischen, philosophischen und juristischen Quellen.
Die Erstauflage erschien im Jahr 1529. Unser Exemplar wurde genau 50 Jahre später gedruckt. Der geschäftstüchtige Frankfurter Verleger hatte einen der besten Illustratoren seiner Zeit, dem Zürcher Jost Amman, beauftragt, Kupferstiche zu liefern, um so den Absatz anzukurbeln.